Ein Eroscenter, auch bekannt als Laufhaus, ist ein Standort, an dem Prostituierte ihre Dienstleistungen anbieten. Solche Einrichtungen sind in zahlreichen Ländern verbreitet, einschließlich Deutschland, wo das erste Eroscenter im Jahr 1969 eröffnet wurde. Obwohl die Geschichte und die kulturellen Aspekte von Eroscentern oft umstritten sind, spielen sie heutzutage eine zentrale Rolle in der modernen Diskussion über Prostitution und Sexarbeit.
Eroscenter bieten in der Regel eine diskrete Umgebung, in der Kunden aus einer Vielzahl von Prostituierten auswählen können. Die Dienstleistungen, die von den Prostituierten angeboten werden, variieren je nach Land und Einrichtung, können jedoch alles von einfachen Massagen bis hin zu sexuellen Handlungen umfassen. Obwohl Eroscenter in vielen Ländern legal sind, gibt es oft Debatten darüber, ob sie zur Ausbeutung von Frauen beitragen oder nicht.
Geschichte und Kultur
Entstehung der Eroscenter
Eroscenter sind Einrichtungen, die sich auf die sexuelle Unterhaltung von Erwachsenen spezialisiert haben. Sie sind in Deutschland seit den 1960er Jahren bekannt und haben seitdem eine lange Geschichte. Die ersten Eroscenter entstanden in Hamburg und Köln und waren Teil einer wachsenden Sexpolitik, die sich in Westdeutschland entwickelte. Die Einrichtungen waren in der Regel in der Nähe von Bahnhöfen und anderen Verkehrsknotenpunkten zu finden und waren oft in der Nähe von Rotlichtvierteln.
In Hamburg ist die Herbertstraße bekannt als eine der ältesten Rotlichtstraßen der Stadt. Die Straße ist für den öffentlichen Verkehr gesperrt und nur für Männer zugänglich. In der Herbertstraße gibt es viele Eroscenter und andere Einrichtungen, die sich auf die sexuelle Unterhaltung von Erwachsenen spezialisiert haben.
Eroscenter im Film
Eroscenter wurden auch in Sexploitation-Filmen dargestellt, die in den 1960er und 1970er Jahren in Westdeutschland produziert wurden. Diese Filme waren Teil eines Genres, das sich auf sexuelle Themen konzentrierte und oft eine Mischung aus Erotik und Gewalt enthielt. Ein bekannter Regisseur von Sexploitation-Filmen war Gunter Hendel, der auch als Schauspieler und Produzent tätig war. Eine berühmte Schauspielerin des Genres war Doris Arden, die in vielen Filmen als Hauptdarstellerin auftrat.
Obwohl Sexploitation-Filme oft als minderwertig und trivial betrachtet wurden, gab es auch einige ernsthafte Regisseure und Schauspieler, die im Genre tätig waren. Ein Beispiel dafür ist der Schauspieler und Regisseur Rainer Werner Fassbinder, der in den 1970er Jahren mehrere Filme produziert hat, die sich mit sexuellen Themen auseinandersetzen. Fassbinder gilt heute als einer der bedeutendsten Regisseure Deutschlands.
Ein weiteres Beispiel ist die Schauspielerin Barbara Sukowa, die in den 1980er Jahren in Filmen wie „Lola“ und „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ auftrat. Diese Filme beschäftigen sich mit politischen und sozialen Themen, die eng mit Sexualität und Lust verbunden sind.
Insgesamt haben Eroscenter und Sexploitation-Filme eine lange Geschichte in Deutschland und sind ein wichtiger Teil der deutschen Kultur. Obwohl sie oft kritisiert wurden, haben sie auch dazu beigetragen, die Diskussion über Sexualität und Lust zu fördern und einen wichtigen Beitrag zur Filmgeschichte Deutschlands zu leisten.
Moderne Betrachtungen
Journalismus und Eroscenter
Die Medien haben in der Vergangenheit oft über das Eroscenter berichtet. Insbesondere die Boulevardpresse hat das Thema gerne aufgegriffen. Ein Beispiel hierfür ist der Fall des Pascha in Köln, der als größtes Bordell Europas galt und durch einen Slasher bekannt wurde, der mehrere Prostituierte tötete. Die Berichterstattung der Presse über das Eroscenter ist oft einseitig und sensationalistisch. Es werden oft falsche oder übertriebene Behauptungen aufgestellt, um die Aufmerksamkeit der Leser zu gewinnen.
Rechtliche Lage
Das Eroscenter ist ein legaler Betrieb, der unter bestimmten Vorschriften betrieben wird. Die Prostituierten, die im Eroscenter arbeiten, müssen sich regelmäßig medizinisch untersuchen lassen und dürfen nur unter bestimmten Bedingungen arbeiten. Das Eroscenter selbst muss bestimmte Vorschriften einhalten, wie zum Beispiel das Verbot von Werbung mit nackten Körpern oder das Verbot von Geschlechtsverkehr in der Öffentlichkeit.
Popkultur Einflüsse
Das Eroscenter hat auch Einfluss auf die Popkultur. In Filmen und Fernsehsendungen wird das Eroscenter oft als Ort der Verbrechen und der Prostitution dargestellt. Ein Beispiel hierfür ist der Film „Knife Killer“, in dem ein Serienmörder im Eroscenter sein Unwesen treibt. Auch in der Musik wird das Eroscenter oft thematisiert, wie zum Beispiel in dem Lied „Bare Bosoms“ von Asses.
Insgesamt ist das Eroscenter ein legaler Betrieb, der unter bestimmten Vorschriften betrieben wird. Die Berichterstattung der Medien über das Eroscenter ist oft einseitig und sensationalistisch. Das Eroscenter hat auch Einfluss auf die Popkultur, wird aber oft falsch dargestellt.