Im 18. Jahrhundert entstand das Singspiel als eine Form des musikalischen Theaters, das Schauspiel mit musikalischen Elementen vereinte. Diese deutsche Theatertradition wurde stark durch die französische Opéra comique geprägt. Charakteristisch für das Singspiel ist die Kombination aus gesprochenen Dialogen und Gesangseinlagen, die sowohl melodische Lieder als auch Rezitative beinhaltet. Es fungierte als typisches bürgerliches Schauspiel und war somit ein Mittel zur Volksbildung im Sinne der Aufklärung. Historisch war das Singspiel zudem eng mit dem Krippenspiel verknüpft, das während der Weihnachtszeit große Beliebtheit erlangte. Die Entwicklung des Singspiels verdeutlicht, wie Musik und Theater im deutschen Raum sich gegenseitig beeinflussten und bereicherten, was im Österreichischen Musiklexikon dokumentiert ist.
Merkmale und Strukturen des Singspiels
Das Singspiel zeichnet sich durch eine einzigartige Kombination aus Schauspiel und musikalischen Einlagen aus, die es von anderen Bühnenwerken wie der Oper abhebt. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich das deutsche Singspiel als bürgerliches Gegenstück zur Oper, inspiriert von der französischen Opéra comique. Klare Strukturen integrieren Gesang, Instrumentalsätze, Arien, Lieder und Rezitative in die Erzählung, wobei das gesprochene Wort eine zentrale Rolle spielt. Oftmals ist der Inhalt komisch, was dem Singspiel eine leichte Unterhaltung verleiht und das kulturelle Verständnis fördert, und es dadurch zur aufklärerischen Volksbildung beiträgt. In den damals populären Opernhäusern war das Singspiel ein wichtiger Bestandteil des Repertoires und wird bis heute im Rahmen von Kulturfördertopf-Projekten gefördert.
Einflussreiche Komponisten und Werke
Die Entwicklung des Singspiels ist eng verbunden mit einflussreichen Komponisten wie GLUCK, Wolfgang Amadeus Mozart und Lortzing. GLUCKs Werke erweiterten die Möglichkeiten des deutschen Singspiels, während Mozart mit seinen komischen Opern, wie „Die Entführung aus dem Serail“, einen heiteren Grundcharakter einbrachte, der die Zuschauer begeisterte. Lortzings „Peter Schmoll und seine Nachbarn“ stellte die Verbindung zu den Opéra comique und den ballad operas her und zeigte, wie Gesang und Tanz in einer humorvollen Erzählung harmonieren können. Diese Werke präsentieren typischerweise Dialoge und Rezitative, die die dramatische Handlung vorantreiben. So trugen sie zur Popularität des deutschen Singspiels bei und beeinflussten die kompositorische Laufbahn zukünftiger Komponisten. Ein weiteres bemerkenswertes Werk ist „Abu Hassan“, das den heiteren Ton und die musikalische Leichtigkeit des Singspiels aufgreift.
Das Singspiel im Kontext der Gesellschaft
Im 18. Jahrhundert entstand das deutsche Singspiel als bürgerliches Gegenstück zur großen Oper. Es zeichnete sich durch die Kombination von gesprochener Text und musikalischen Einlagen aus, wobei heitere Stoffe und ein ländlich-einfaches Milieu vorherrschten. Singende Schauspieler trugen zur Unterhaltung bei und integrierten Gesangnummern wie Arien und Lieder sowie Rezitative zwischen den Dialogen. Das Singspiel setzte auf leichten, humorvollen Inhalt, wobei der Vorrang des gesprochenen Textes die Aufführung prägte. Im Vergleich zur komischen Oper bot es ein zugänglicheres Bühnenwerk, das breite Gesellschaftsschichten ansprach. Durch seine charmante Verbindung von Musik und Schauspiel wurde das Singspiel ein beliebtes Genre, das die Bedürfnisse der Zeit widerspiegelte und kulturelle Identität förderte.