modisem: Drohnen revolutionieren den Verbissschutz von Baumsetzlingen in schwer zugänglichen Wäldern

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Luca Becker
Luca Becker
Luca Becker ist Journalist bei SiegMedia und schreibt leidenschaftlich über lokale Themen im Siegerland und liebt es, spannende Geschichten aus der Region zu entdecken.

In den Wäldern Deutschlands könnten Drohnen bald eine zentrale Rolle beim Schutz junger Bäume übernehmen. Traditionell werden Baumsetzlinge durch physische Gitterstrukturen vor dem Verbiss durch Wildtiere geschützt. Diese Methode erfordert jedoch einen erheblichen Arbeitsaufwand sowohl bei der Platzierung als auch bei der späteren Entfernung dieser Schutzvorrichtungen, sobald die Setzlinge ausgewachsen sind. Eine neuartige Methode, die derzeit an Bedeutung gewinnt, ist der Einsatz von Verbissschutz-Sprays – und dank moderner Drohnentechnologie wird diese Methode nun effizienter und kostengünstiger als je zuvor.

Die Anwendung von Verbissschutz-Sprays ist einfacher und weniger zeitaufwändig als das Aufstellen von Gittern, allerdings hat das Spray eine begrenzte Wirkungsdauer und muss regelmäßig erneuert werden. Gerade in waldreichen, hügeligen oder bergigen Regionen, wo das Gelände oft nur schwer zugänglich ist, stellt dies eine besondere Herausforderung dar. Hier kommen Drohnen ins Spiel: Sie ermöglichen eine schnelle und flächendeckende Ausbringung des Schutzsprays, selbst an den unzugänglichsten Stellen des Waldes.

Das Projekt „modisem“ treibt diese Entwicklung voran. Die innovative Lösung nutzt unbemannte Flugsysteme, die mit modernster Technologie ausgestattet sind. Ein wesentlicher Teil des Projekts wird von der Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik (GFaI) übernommen, die Mitglied der Zuse-Gemeinschaft ist. Die GFaI ist für die digitale Bildverarbeitung verantwortlich, insbesondere für die Erkennung von Baumsetzlingen und die Identifikation von Landmarken, die für die Navigation der Drohnen entscheidend sind.

Das Drohnensystem, das im Rahmen von „modisem“ entwickelt wird, stellt eine signifikante Erleichterung für Forstwirte dar, insbesondere in ländlichen Regionen, die zunehmend mit einem Mangel an Arbeitskräften zu kämpfen haben. Der Einsatz von Drohnen könnte somit zu einer höheren Überlebensrate der Baumsetzlinge führen und den Aufwand für die Pflege junger Wälder erheblich reduzieren.

Die Vorteile des Drohneneinsatzes sind vielversprechend: Effizienzsteigerung, Kostensenkung und die Möglichkeit, auch schwer zugängliche Gebiete effektiv zu bewirtschaften. Besonders vor dem Hintergrund des Klimawandels und der Notwendigkeit, große Aufforstungsprojekte umzusetzen, könnte diese Technologie den entscheidenden Unterschied machen. Experten sehen in dieser Methode einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Forstwirtschaft.

Weitere Informationen über das Projekt „modisem“ und die beteiligten Technologien finden Sie auf der offiziellen Website der Zuse-Gemeinschaft.

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