Kolportage: Was steckt hinter diesem Fachbegriff?

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Lena Fischer
Lena Fischer
Lena Fischer ist unsere Kulturjournalistin und widmet sich mit Begeisterung den kulturellen Ereignissen und dem künstlerischen Leben im Siegerland.

Kolportage ist ein Begriff, der sich auf den Vertrieb von Publikationen, Büchern und religiösen Schriften durch sogenannte „Kolporteure“ bezieht. Der Begriff stammt vom französischen Wort „porter à col“ ab, was „am Hals tragen“ bedeutet. Im Allgemeinen bezieht sich der Begriff jedoch nicht nur auf den Verkauf von religiösen Schriften, sondern auch auf minderwertige Literatur und sensationsheischende Medien.

Die Geschichte und Etymologie des Begriffs Kolportage reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück, als der Verkauf von Büchern und Schriften durch Hausierer und Straßenhändler üblich war. Diese Art des Vertriebs war oft mit negativen Konnotationen verbunden, da die Qualität der verkauften Produkte oft minderwertig war und der Verkauf durch Gerüchte und unethische Verkaufspraktiken vorangetrieben wurde.

Geschichte und Etymologie

Ursprung des Begriffs

Der Begriff „Kolportage“ hat seinen Ursprung im französischen Wort „colportage“, das wörtlich übersetzt „Straßenhandel“ bedeutet. Der Begriff wurde im 19. Jahrhundert von der französischen Regierung geprägt und bezeichnete den Verkauf von Billigprodukten wie Büchern, Zeitungen und religiösen Schriften, der von Haus zu Haus von sogenannten Kolporteuren durchgeführt wurde.

Entwicklung des Kolportagehandels

Die Kolportage entwickelte sich im 15. Jahrhundert in Europa, wo vor allem religiöse Erbauungsliteratur, Volksbücher und Kalender in den Häusern und auf Jahrmärkten angeboten wurden. Im 18. Jahrhundert verbreitete sich die Praxis in Schweden, wo Kolporteure beim Hausgottesdienst tätig waren.

Im 19. Jahrhundert wurde die Kolportage zu einem wichtigen Vertriebskanal für Bücher und Zeitungen. Die Kolporteure zogen von Stadt zu Stadt und von Haus zu Haus, um ihre Waren zu verkaufen. In Deutschland wurde die Kolportage im 19. Jahrhundert als „Hausierhandel“ bezeichnet.

Der Begriff „Kolportage“ wird heute oft abwertend verwendet, um minderwertige Literatur oder Tratsch und Gerüchte zu beschreiben. Trotzdem hat die Kolportage als Vertriebskanal bis heute überlebt, insbesondere im Bereich der religiösen Literatur.

Die Etymologie des Wortes „Kolportage“ ist also eng mit der Geschichte des Straßenhandels und der Verbreitung von Büchern und Zeitungen verbunden.

Formen und Medien

Kolportageroman und Literatur

Kolportageromane waren im 18. und 19. Jahrhundert eine beliebte Form der Unterhaltungsliteratur. Sie wurden von Hausierern und Straßenhändlern verkauft und waren daher oft auf ein breites Publikum ausgerichtet. Die Themen der Kolportageromane waren vielfältig und reichten von Abenteuergeschichten über Liebesromane bis hin zu Kriminalgeschichten. Die Sprache war meist einfach und verständlich, um auch Menschen mit geringer Bildung anzusprechen.

Heutzutage ist die Kolportageliteratur weitgehend ausgestorben. Boulevardzeitungen und Regenbogenpresse haben jedoch einige Elemente der Kolportageliteratur übernommen. Sie berichten oft über Skandale und Klatsch und sind auf ein breites Publikum ausgerichtet. Im Internet haben sich zudem zahlreiche Websites etabliert, die ähnliche Themen behandeln.

Moderne Kolportage

Die moderne Kolportage hat sich in den letzten Jahren vor allem im Bereich der Zeitungen und des Internets entwickelt. Boulevardzeitungen und Regenbogenpresse berichten auch heute noch über Skandale und Klatsch, jedoch sind sie mittlerweile auch vermehrt auf investigative Berichterstattung ausgerichtet. Im Internet haben sich zahlreiche Websites etabliert, die ähnliche Themen behandeln. Die Sprache und die Themen sind dabei oft auf ein breites Publikum ausgerichtet.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Kolportage als Form der Unterhaltungsliteratur weitgehend ausgestorben ist. Elemente der Kolportage finden sich jedoch noch heute in Boulevardzeitungen, Regenbogenpresse und im Internet.

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