Internalisieren: Was steckt hinter diesem Fachbegriff?

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Lena Fischer
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Lena Fischer ist eine aufstrebende Journalistin, die mit ihrer kreativen Schreibe und ihrem frischen Blickwinkel begeistert.

Der Begriff „Internalisieren“ findet häufig Anwendung in der Bildungs- und Fachsprache. Er beschreibt den Prozess, etwas anzunehmen und in das eigene Denken zu integrieren. Nach den Angaben des Dudens handelt es sich um ein reflexives Verb, das die Übernahme von Werten, Normen und Einstellungen thematisiert.

Die theoretischen Grundlagen von Internalisierung liegen in der Psychologie und Soziologie. Es ist ein Prozess der Verinnerlichung von Verhaltensweisen, Normen und Werten, die von der Gesellschaft oder anderen sozialen Gruppen vermittelt werden. Es ist ein wichtiger Prozess in der menschlichen Entwicklung und trägt zur Stabilisierung sozialer Strukturen bei.

Theoretische Grundlagen

Begriffsdefinition und Herkunft

Internalisieren ist ein Begriff, der aus den Sozialwissenschaften stammt und sich auf den Prozess bezieht, bei dem Individuen Normen und Werte der Gesellschaft verinnerlichen und in ihr Denken und Handeln integrieren. Laut der Definition im Duden ist Internalisierung ein „psychischer Vorgang, bei dem Normen, Werte, Verhaltensweisen o. Ä. verinnerlicht und zu inneren Einstellungen und Verhaltensweisen werden“. Wiktionary definiert Internalisierung als „die Übernahme von Verhaltensweisen, Einstellungen oder Normen in das eigene Selbstverständnis“.

Internalisierung in der Soziologie

Die Internalisierung von Normen und Werten ist ein wichtiger Bestandteil der Sozialisation, da sie dazu beiträgt, dass die Mitglieder einer Gesellschaft ein gemeinsames Verständnis von richtigem und falschem Verhalten entwickeln. Émile Durkheim, einer der Begründer der Soziologie, beschrieb die Internalisierung als einen Prozess, bei dem das Individuum „die äußeren Regeln der Gesellschaft in seine eigene Persönlichkeit aufnimmt“. Durkheim betonte, dass die Internalisierung dazu beiträgt, dass die Mitglieder einer Gesellschaft sich als Teil einer Gemeinschaft fühlen und bereit sind, für die gemeinsamen Ziele und Werte dieser Gemeinschaft zu arbeiten.

Sprachliche Aspekte

Das Verb Internalisieren ist ein deutsches Wort und wird im Präsens und Präteritum wie folgt konjugiert: ich internalisiere, du internalisierst, er/sie/es internalisiert, wir internalisieren, ihr internalisiert, sie/Sie internalisieren. Das Partizip II lautet internalisiert und wird mit dem Hilfsverb „haben“ gebildet. Das Verb ist transitiv und kann mit verschiedenen Objekten verwendet werden, z.B. Normen, Werte oder Verhaltensweisen. Die Flexion des Verbs ist regelmäßig.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Internalisierung ein wichtiger Prozess ist, der dazu beiträgt, dass Individuen Normen und Werte der Gesellschaft verinnerlichen und in ihr Denken und Handeln integrieren. Dieser Prozess ist ein wichtiger Bestandteil der Sozialisation und trägt dazu bei, dass die Mitglieder einer Gesellschaft ein gemeinsames Verständnis von richtigem und falschem Verhalten entwickeln.

Anwendung und Auswirkungen

Internalisierung in der Ökonomie

In der Ökonomie bezeichnet Internalisierung die Einbeziehung oder Verinnerlichung externer Kosten in das Wirtschaftsgeschehen. Dabei werden externe Effekte monetarisiert und mit Internalisierungsinstrumenten Teil des Marktes. Dies wirkt Marktversagen entgegen und führt so zu einer Wohlfahrtserhöhung der Volkswirtschaft. Banken können beispielsweise Kundenorders internalisieren, indem sie diese direkt mit anderen Orders abwickeln, anstatt sie an den Markt weiterzuleiten.

Internalisierung im Alltag und Berufsleben

Internalisierung bedeutet auch im Alltag und Berufsleben, dass Verhaltensweisen, Gedankenwelt und Strukturen integriert und verinnerlicht werden. Dies geschieht insbesondere im Rahmen der Sozialisation und Erziehung. Eine Internalisierung von Normen und Werten kann dazu beitragen, dass bestimmte Verhaltensweisen als selbstverständlich angesehen werden, ohne dass sie explizit vorgegeben werden müssen.

Gesellschaftliche und globale Herausforderungen

Internalisierung kann auch eine wichtige Rolle bei gesellschaftlichen und globalen Herausforderungen spielen. Der Klimawandel beispielsweise kann aufgrund von Externalitäten wie Treibhausgasemissionen nicht allein durch den Markt reguliert werden. Eine Internalisierung externer Kosten kann dazu beitragen, dass die Verursacher für die Folgen ihrer Handlungen zur Verantwortung gezogen werden und somit Anreize für eine umweltfreundlichere Produktion und Konsum geschaffen werden.

Auch bei der Integration von Migranten und der Überwindung von Klassenunterschieden können Internalisierung und Verinnerlichung gesellschaftlicher Werte und Normen eine wichtige Rolle spielen. Institutionen und Verbände können dabei eine unterstützende Rolle übernehmen.

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