In Tönisvorst und Viersen, zwei benachbarten Städten am Niederrhein, spielen ehrenamtliche Feuerwehrleute eine unverzichtbare Rolle in der Sicherheitsarchitektur der Gemeinden. Tag und Nacht, ob bei Bränden, Unfällen oder Unwettern – die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr stehen bereit, um zu helfen. Ihr Engagement, das weit über den normalen Arbeitstag hinausgeht, sichert nicht nur Leben und Eigentum, sondern auch den sozialen Zusammenhalt in der Region.
Die Freiwilligen Feuerwehren in Tönisvorst und Viersen sind traditionsreiche Institutionen, deren Geschichte teils über 100 Jahre zurückreicht. Trotz dieser langen Tradition ist ihre Bedeutung heute so groß wie nie zuvor. Mit steigenden Einsatzzahlen und einer wachsenden Bandbreite an Aufgaben hat sich das Ehrenamt in der Feuerwehr zu einer komplexen und anspruchsvollen Tätigkeit entwickelt. Ob technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen, die Bekämpfung von Wohnungsbränden oder der Einsatz bei Hochwasser – die Einsatzgebiete sind vielfältig.
In Tönisvorst, einer Stadt mit knapp 30.000 Einwohnern, zählen die beiden Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr rund 120 aktive Mitglieder. In Viersen, das mit rund 76.000 Einwohnern etwas größer ist, sind es insgesamt fast 300 Ehrenamtliche, die in verschiedenen Löschzügen und Einheiten organisiert sind. Beide Feuerwehren sind vollständig ehrenamtlich strukturiert und werden nur durch eine kleine hauptamtliche Verwaltung unterstützt.
Das Ehrenamt in der Feuerwehr verlangt viel: regelmäßige Übungsdienste, Fortbildungen und vor allem die ständige Bereitschaft, im Notfall alles stehen und liegen zu lassen. Viele der Feuerwehrleute sind berufstätig und müssen ihr Engagement mit Familie und Beruf in Einklang bringen. Dabei opfern sie nicht nur ihre Freizeit, sondern gehen auch körperliche und psychische Belastungen ein, die im Einsatz oft an ihre Grenzen führen.
Trotz dieser Herausforderungen ist die Motivation der ehrenamtlichen Feuerwehrleute ungebrochen. Der Gemeinschaftssinn und das Bewusstsein, etwas Sinnvolles und Wichtiges zu tun, treibt viele an. „Es ist ein besonderes Gefühl, anderen Menschen in Notsituationen helfen zu können. Das gibt einem viel zurück“, sagt Jan Müller, der seit über 15 Jahren in der Feuerwehr Tönisvorst aktiv ist.
Besonders in Zeiten von Klimawandel und zunehmenden Wetterextremen nimmt die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren weiter zu. Starke Regenfälle und Stürme sorgen regelmäßig für vollgelaufene Keller, umgestürzte Bäume und überflutete Straßen, und damit für eine Zunahme an Einsätzen. Die Feuerwehren in Tönisvorst und Viersen haben auf diese Entwicklungen reagiert und ihre Ausrüstung entsprechend modernisiert. Doch ohne die ehrenamtliche Einsatzbereitschaft wäre eine solche Leistungsfähigkeit nicht denkbar.
Die Stadtverwaltungen von Tönisvorst und Viersen wissen um die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehr und unterstützen deren Arbeit nach Kräften. Neben der Bereitstellung von Ausrüstung und Ausbildungsangeboten wird auch die Jugendarbeit in den Feuerwehren gefördert. So gibt es in beiden Städten Jugendfeuerwehren, die den Nachwuchs für das Ehrenamt begeistern und ausbilden. Diese jungen Mitglieder sind die Zukunft der Feuerwehren und sichern den Fortbestand des ehrenamtlichen Engagements in der Region.
Ohne die vielen Ehrenamtlichen, die Tag für Tag bereit sind, für das Wohl ihrer Mitmenschen einzutreten, wären Tönisvorst und Viersen nicht dieselben. Ihr Einsatz macht die beiden Städte sicherer und zeigt, wie wichtig der Zusammenhalt und das Verantwortungsbewusstsein in einer Gemeinschaft sind. Die Freiwilligen Feuerwehren in Tönisvorst und Viersen sind nicht nur Retter in der Not, sondern auch ein lebendiges Beispiel für gelebte Solidarität und Bürgersinn.